Begeisterndes Neujahrskonzert

Das Neujahrskonzert in der festlich geschmückten Evangelischen Barockkirche St. Martin in Kleinheubach war ein musikalisches Erlebnis, das die Herzen der rund 200 Besucher im Sturm eroberte. In diesem eindrucksvollen Ambiente, umgeben von glitzernden Weihnachtslichtern und dem warmen Schein der Kerzen, wurde die Musik zu einem lebendigen Teil der festlichen Atmosphäre.

Ein musikalisches Feuerwerk
Die beiden herausragenden Musiker, Wolfgang Huhn an der Trompete und Dekanatskantor Alexander Huhn an der Orgel, entführten das Publikum auf eine enorm vielfältige Reise durch mehr als 300 Jahre Musikgeschichte. Gisela Pelikan stellte die beiden Künstler gekonnt vor und erklärte, dass sie trotz des gleichen Nachnamens nicht verwandt seien. Doch ihre musikalische Seelenverwandtschaft war während des Konzerts unüberhörbar. Das Programm begann mit dem festlichen Klang von John Weldons Suite „Das Urteil des Paris“ aus dem Jahr 1701, das sofort den festlichen Charakter des Abends unterstrich. Die Zuhörer wurden in faszinierende Tempo- und Stimmungswechsel hineingezogen, die die dramatischen Konflikte der Handlung fast greifbar machten.

Händels Meisterwerke
Ein Höhepunkt des Abends war die Darbietung von vier beeindruckenden Werken von Georg Friedrich Händel. Besonders die „Ouverture“ aus dem „Occasional Oratorio“ von 1746 ließ die Orgel in voller Pracht erstrahlen. Wolfgang Huhn begeisterte mit glasklarer Artikulation und intensivem Ausdruck in Händels „Silent Worship“ und dem kraftvollen „Oh! Had I Jubal's Lyre“. Die harmonische Intensität dieser Stücke ließ das Publikum förmlich mitfiebern.

Virtuose Klänge
Die Virtuosität von Alexander Huhn an der Orgel kam besonders im Orgelsolo der Bach'schen „Pièce d'orgue“ zur Geltung, wo er eindrucksvoll die Klangfülle der Dauphin Orgel ausnutzte. Auch die Orgelversion der Arie aus Mozarts „Zauberflöte“ wurde mit Szenenbeifall bedacht, als das Instrument die menschliche Stimme auf eindrückliche Weise verkörperte. Hier zeigte nicht nur der Organist sein Können, sondern auch die Qualitäten der Dauphin-Orgel in der Pfarrkirche kamen beeindruckend zum Tragen. Die Kirchengemeinde hatte im Jahr 2010 das Instrument aufwändig rekonstruieren lassen und damit nicht zuletzt der Kleinheubacher Orgelbauerdynastie Dauphin ein Denkmal geschaffen. Eine Investition, die sich lohnte, wie dieses Konzert bewies.

Ein Abend voller Emotionen
Die Barockorgel bewies einmal mehr ihre Vielseitigkeit, als sie auch Werke der französischen Romantik von Gabriel Fauré und Eugène Gigout meisterhaft zum Klingen brachte. Der Abend fand seinen krönenden Abschluss mit einer brillianten C-Dur Sonate von Daniel Purcell. Die Besucher waren so begeistert, dass sie die Musiker erst nach mehreren Zugaben von der Empore entließen.

Das nächste Konzert in dieser Reihe „Musik in St. Martin“ verspricht erneut ein Gesamtkunstwerk aus Musik und Atmosphäre zu werden. Am 25. Mai wird Christoph Emanuel Seitz mit „Heiterer Orgelmusik“ zu hören sein – ein weiteres Highlight, das man sich nicht entgehen lassen sollte! Der Eintritt wird auch dann frei sein - Spenden am Ausgang sind natürlich erbeten.